Tommi und der Lampatschani

Lange mussten wir auf den neuen Song von Austropoper TOMMI warten, aber jetzt ist er da und das Warten hat sich wahrlich gelohnt.

Frech, frisch, lebenslustig und ein klein wenig vulgär. kommt der Song mit dem Titel LAMPATSCHANI daher.

Er ist – so wie alle Songs, die Tommi schreibt – eine Wiener Milieustudie. Ob er speziell bei LAMPATSCHANI auf eigene Erfahrungen zurückgegriffen hat oder nicht, ist uns unbekannt. Vermutlich aber nicht, da er seit über dreiundzwanzig Jahren in einer glücklichen Beziehung lebt und stolzer Vater zweier entzückender Töchter ist.

Die kleine Viktoria – sie ist zwei Jahre alt – hält derzeit die gesamte Familie ziemlich auf Trab. Die elfjährige Tochter Katharina ist musikalisch äußerst talentiert und es schaut so aus, als würde sie in die Fußstapfen ihres Vaters treten. So unternimmt sie schon erfolgreich erste eigene Versuche im Covern von Songs. Heuer durfte sie ihre echt coole und schmissige Interpretation des Songs „Ich find dich Scheiße“, der von der Band Tic Tac Toe stammt, im Projektbereich des Donauinsel Festivals zeigen.

Tommi ist leidenschaftlicher Musiker, er schreibt und komponiert die Songs und sorgt für deren technische Umsetzung und die filmische Endfertigung. Dabei kann er aus dem reichen Erfahrungsschatz seines Lebens schöpfen. Neben dem eigenen musikalischen Schaffen, hat er in mehreren Coverbands gespielt.

Der gelernte Elektro- und Nachrichtentechniker, der, wie er selbst sagt, einiges an der Abendschule dazustudiert hat, bestreitet seinen Lebensunterhalt durch seine Tätigkeit in der Baubranche.

 

Das Interview

Hallo Tommi, wir durften dich ja schon vor zweieinhalb Jahren, während der Corona-Pandemie, anlässlich des Erscheines deines Songs „Oide Donau“, den du mit deiner damaligen Band WiaZwa aufgenommen hast, interviewen. Als Sommer- und echter Guter-Laune-Song geisterte er mitten im Dezember 2020 durch die sozialen Medien und setzte einen erfreulichen Kontrapunkt zur damals alles beherrschenden Tristes. Ich kann mich an einige begeisterte Reaktionen von Leuten erinnern, die meinten, die Botschaft des Songs sei: Der nächste Sommer kommt bestimmt und alles wird wieder besser werden.“

Ja, genau, in gewisser Weise war das auch so. Wir wollten etwas Aufmunterndes herausbrigen.

Ich wohne in Wien in der Donaustadt, das ist einer der grünsten Bezirke Wiens, in der Nähe der Alten Donau. Viele Wiener und Wienerinnen verbinden mit der Alten Donau Freude, Freizeit, Erholung und Vergnügen, aber auch Erinnerungen an ihre Jugend, darum kam ich auch auf die Idee mit dem „Oide Donau“-Song.

Das ganze Unterfangen war eine tolle Sache, die auch uns viel Freude gemacht hat. Im Sommer 2020 holten wir uns die Drehgenehmigung, sind auf die Donauinsel gegangen und haben mit der Handykamera ein Video zu dem Song gedreht. Und das alles wie gesagt in Eigenproduktion.

Auch LAMPATSCHANI verbreitet trotz des doch ernsten Inhaltes Leichtigkeit, so als würdest du uns auf die Schippe nehmen wollen. Besonders gelungen finde ich das humorvolle Spiel mit den Klischees – woher kommt dieser makabere Humor?“

Ich bin ja gebürtiger Wiener und wir Wiener sind für unseren morbiden Humor bekannt.

Und na, ja, Trauriges gibt’s eh genug. Das törnt uns alle doch nur ab. Es sollte ein lustiger, spaßiger Song werden, der aber auch mit einem realistischen Thema aufwartet und zum Nachdenken anregt. Konkret geht es in LAMPATSCHANI um das Wiener Rotlichtmilieu und den sozialen Background so mancher Puffbesucher.

LAMPATSCHANI hast du nicht mit WiaZwa aufgenommen, was ist passiert und wer sind deine Bandkollegen in dem neuen Song?“

Ja, WiaZwa gibt es leider nicht mehr, wir waren zwar ein super Team, nur ging sich das teilweise zeitlich nicht mehr aus und die Interessen haben sich verschoben. Aber ich mache weiter als TOMMI und aus Spaß. Und wer gerne mitmacht ist dabei.

In LAMPATSCHANI wirken Wolferl an der E-Gitarre, Thomas als Percussionist, Steve am Bass und Edi am Schlagzeug mit.

Möchtest du mit deiner Musik etwas erreichen, außer, dass es dir Spaß macht musikalisch kreativ zu sein?“

Also mir würde es schon sehr gefallen mit den Liedern, die ich bisher geschrieben habe, in einer österreichischen TV Produktion oder Serie dabei sein zu dürfen. In einer Komödie oder what ever. Alle Songs, die es bisher von mir gibt – aus Zeitgründen sind sie noch nicht auf Youtube – kommen aus dem wahren Leben, damit können sich sicher viele Leute identifizieren. Die Songs sind quasi wie ein Lebensspiegel. Damit würde sich schon eine Komödie realisieren lassen. Aber natürlich wäre es auch cool im Radio oder Live in der Szene Wien spielen zu dürfen. Live Auftritte und Konzerte im Stil des Austropops würden mir sehr taugen, aber dazu bräuchte ich ein ordentliches Management, das ich augenblicklich nicht habe.

Aber grundsätzlich mache ich es aus Spaß und Liebe zur Musik. Mir gibt das etwas. Es fängt mit einer Textidee an, dann wird an einer Komposition gearbeitet und gehobelt und gefeilt, bis das Ganze aufgenommen werden kann. Dann beginnt der spannende Prozess des Mixings und Masterings und am Schluss kommt dann noch eine Verfilmung dazu. Und wenn alles fertig ist, denkt man gar nicht mehr an den Aufwand zurück und freut sich, das fertige Produkt zu sehen. Du kannst dir ja vieles kaufen, das verjährt, die Musik jedoch lebt weiter.

Was hat dich zur Musik geführt und wie waren deine ersten Berührungen mit dieser Kunstform?“

Während meiner Schulzeit habe ich Blockflöte gelernt, das war ein Spaß, mir pfeifen heute noch die Ohren davon. Und weil es so schön war, nahm ich dann am Gymnasium Klavier- und Gesangsunterricht.

Das Klavierspielen und Singen sind mir bis heute geblieben. Ich bin von der Musik im Allgemeinen, aber auch von dem kreativen Prozess, wenn ich selbst Musik mache, immer noch sehr fasziniert.

Wobei ich Austropop ganz bewusst gewählt habe, da dieser Stil für mich eine ehrliche und authentische Art darstellt, sich auszudrücken.

Arbeitest du aktuell an neuen Songs?“

Ja, ich habe Titel wie „Lieder gibt es wie Freunde“, „Im Zentrum des Lebens“ oder „Unsre Wöd“ in Arbeit. Wann die YouTube tauglich gemacht sind, steht aber noch in den Sternen.

In der ersten Strophe des neuen Songs heißt es: „den Lampatschani kennt a jeder“ und genau das wünsche ich Tommi und seinen Bandkollegen, jeder und jede möge ihn kennenlernen und sich am LAMPATSCHANI erfreuen.

YouTube:

LAMPATSCHANI: https://www.youtube.com/watch?v=i6k-H7iRDxQ

Oide Donau: https://www.youtube.com/watch?v=Yp8F1Nz2g98

Ich find dich Scheiße (Cover von Katharina):

https://www.youtube.com/watch?v=yHeCGIqWuys

Author: Mona May

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