Im Garten Numen
ein Roman von Erik R. Andara
erschienen 2019 im Nighttrain Verlag
Überblick
Auf der Suche nach seiner verschwundenen Tochter, kommt Simon Heymann in das ausgestorbene Dorf Fugenschlag im nördlichen Wadviertel. Dort war sie zuletzt in einer Einrichtung für drogensüchtige Jugendliche untergebracht worden. Fest entschlossen seine Tochter wieder zu finden, lässt er sich weder von den unheimlichen Ereignissen in der Nacht, noch vom zwielichtigen Kaplan Horak beirren.
Handlung 8/10
Andara erfindet das Rad nicht neu, aber liefert eine solide, fesselnde Geschichte ab, die gekonnt gängige Klischees umschifft. Obwohl beim Lesen bei mir immer wieder Assoziationen mit anderen Geschichten (z. B. mit Lisey’s Story von Stephen King und dem John Carpenter Film In the mouth of madness) auftauchten, trägt das Buch eine ganz eigene Handschrift.
Sprache 10/10
Kein Wort zuviel, kein Wort zu wenig: so lässt es sich wohl am Besten beschreiben. Andara schreibt sehr klar und strukturiert, was für einen sehr angenehmen Lesefluss sorgt. Dadurch lässt sich das Buch schnell lesen, liefert aber genug Details und Formulierungen, um das Gehirn angenehm anzuregen.
Charaktere 9/10
Simon Heymann ist der einzige Hauptcharakter des Buches. Er hat Ecken und Kanten, seine Motivation ist nachvollziehbar und er ist sympathisch genug, um mit ihm mitzufiebern. Kaplan Horak ist ein interessanter Charakter, mit einem spitzbübischen Charme, der einen sehr guten Antagonisten abgibt. Die anderen Nebencharaktere wirken auf den ersten Blick eindimensional, sorgen dann aber doch noch für Überraschungen. Nur die weiblichen Charaktere sind mir persönlich ein klein bisschen zu stereotyp.
Fazit 27/30
Erik R. Andaras Debütroman Im Garten Numen ist keine Sekunde langweilig und sollte nicht nur Fans des Phantastik – Genres zum Lese – Vergnügen gereichen. In klarer und einfacher Sprache ohne viel Geschnörksel, gelingt es ihm eine spannende, kurzweilige Geschichte zu erzählen, die auch die eine oder andere Überraschung bereit hält. Gekonnt gelingt es ihm dabei gängige Horror- und Fantasy – Klischees haarscharf zu umschiffen. Andara schafft es übernatürliche Elemente in eine realistische Welt einzuflechten und die Leser neugierig auf mehr zu machen.
Sehr empfehlenswert!