Atelier 12: Gibt der Kunst Raum

Es begann mit zwölf Quadratmetern und dem Nachlass des Malers Hans Peter Sfiligoj. Sein Sohn Johannes Wolfgang Sfiligoj erbte seine Bilder und hatte nicht genug Platz, um diese unterzubringen. Schließlich mietete er im Jahre 2015 ein kleines Geschäft, das 12 Quadratmeter umfasste an, um dort die Bilder seines Vaters zu lagern.

Vom Lager zur Bühne

Auf Vorschlag eines Künstlerfreundes, dem Maler Thomas Mayhold, nutzte Sfiligoj den Raum gleich für den Versuch einer Ausstellung. Unter dem Namen Querbeet machten Sie einen Monat lang die Bilder der Öffenlichkeit zugänglich.  Nachdem das ganz gut gelaufen ist, haben wir dann ein Jahr lang jeden Monat eine Ausstellung gemacht,“ erzählt Johannes Sfiligoj von dieser Zeit. „Dann haben wir die gegenüberliegende ehemalige Balletschule angemietet und die Veranstaltungen auf Lesungen und Musikdarbietungen ausgeweitet.“

Sprungbrett

So entstand das Atelier 12 in der Münzgrabenstrasse 24 in Graz. Geführt wird es vom Verein Atelier 12 KKB, dessen Obmann Johannes Sfiligoj ist. Gemeinsam mit Evi Acko Ponhold, Christoph F. Schmid und Hannes Ritl bildet er den Vorstand des Vereins. Der Name kommt noch von den ursprünglichen zwölf Quadratmetern mit denen alles begann. KKB steht für Kunst, Kultur und Bildung. Wir verstehen uns als eine Plattform für angehende Künstler und Künstlerinnen, die bei uns ihre ersten Erfahrungen machen können. Hier können sie mal sehen, wie es ist eine Ausstellung oder ein kleines Konzert zu veranstalten. Aber auch etablierte Künstler haben wir im Programm.“

Alles selbst gemacht

Finanziert wird das Atelier ausschließlich aus dem Eigenkapital von Johannes Sfiligoj, sowie Spenden und Mitgliedsbeiträge. “Mittlerweile bekommen wir auch kleine Förderungen von der Stadt Graz, wofür wir uns recht herzlich bedanken,” so Sfiligoj. Es wird auch nicht kuriert, das heißt alle sind willkomen sich dort auszuprobieren. Meistens läuft es so ab, dass die Künstler zu einer Veranstaltung kommen und dann an mich herantreten und fragen, ob sie auch was machen können. Ich stelle ihnen den Ort zur Verfügung, für alles andere sind sie selbst verantwortlich,“ beschreibt Sfiligoj den Ablauf. „Heuer haben wir das erste Mal ein Jahresprogramm. Jetzt gerade findet das erste YOUMOMA Filmfestival statt.“

Reise durch die Künste

YOUMOMA steht für Young Movie Makers und ist ein Kurzfilmfestival für junge europäische Filmemacher. Ein Metier in dem sich Johannes Sfiligoj bestens auskennt, stand er doch selbst einst als freischaffender Künstler hinter der Kamera. Von 1989 bis 1994 drehte er Kunstfilme und Dokumentationen. Doch auch in anderen Kunstformen sammelte der Sohn eines Malers und einer Musikprofessorin Erfahrungen. Angefangen hat es mit der Fotografie, dann kam der Film. Aus den Skizzen dafür entwickelte sich das Malen und dann auch das Schreiben. Musik im Singer/Songwriter Stil habe ich auch gemacht. In Nürnberg habe ich auch mal ein Theaterstück auf die Bühne gebracht. Und das Alles als Autodidakt.“

 

Heute steckt der gelernte Koch und Krankenpfleger seine ganze Energie und Zeit in das Atelier 12, um andere Künstler- und Künstlerinnen zu unterstützen. Für Kunst- und Kulturinteressierte sicherlich ein Ort, an dem es sich lohnt mal vorbeizuschauen und das ein oder andere neue Talent zu entdecken. 

https://www.facebook.com/atelier12kkb/

Author: Christian Handler

1 thought on “Atelier 12: Gibt der Kunst Raum

  1. im absatz “alles selbst gemacht”, dritte zeile, heisst es, es werde “nicht kuriert”, was vermutlich der autokorrektur oder dem urlaub eines lektors / einer lektorin geschuldet ist, und wohl “kuratiert” heissen soll. die unfreiwillige komik hat auch ihren charme, war doch johannes sfiligoj u.a. krankenpfleger…

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