Alexander Flotow: Ruf der Farben

ein Portrait von Mona May

Ich freue mich sehr! Warum? Weil ich heute im Rahmen meiner Aktion Goethe ist tot – wir leben! mit meinen Worten das Porträt eines Künstlers malen darf. Behutsam und ehrfürchtig werde ich dabei ans Werk gehen und die Farben mit Bedacht wählen, um ihm gerecht zu werden.
Er ist ein höchst produktiver Genius nichtakademischen Grades, ein kostbarer Edelstein unter den zeitgenössischen bildenden Künstlern_innen, der Maler Alexander Flotow.

Unbändige Kreativität

Seine Produktivität ist fast schon legendär zu nennen. Und nein, das ist nicht etwa etwas, das ich mir aus den Fingern gesaugt habe. Nein, ganz und gar nicht! Das ist jederzeit auf seiner Facebook-Seite nachprüfbar. Dort können über zweihundert verschiedene Bilder betrachtet werden.
Jahrgangsmäßig würde es sich fast ausgehen, dass er zu den Malern der Neuen Moderne oder zu den Jungen Wilden zählt, für die Wiener Schule des Phantastischen Realismus ist er eindeutig zu jung. Er ist in der Zeit der Pop Art, der Konzeptkunst, der Minimal Art, des Punk, der Happenings und dem ganzen edlen Kram dieser Zeit groß geworden. Und doch würde man ihn fragen, ob er sich einer dieser Richtungen inhaltlich oder ästhetisch zugehörig fühlt, würde er das zu recht ganz weit von sich weisen.


So hat Alexander Flotow fernab diverser Strömungen seinen ganz eigenen, richtungsweisenden Stil entwickelt. Wenn ich seine Werke betrachte so sind sie epochal und zeitlos zugleich, von einer seltenen Schönheit, jedes einzelne ein Fest für das Auge und die Seele. Wer sich seinem Werk annähern will, muss sich nur bei den Augen nehmen lassen und in die welligen Weiten, die atemberaubenden Tiefen, in die himmlische Sphären und an magische Orte entführen lassen.

Romantisch bis surreal


Schon als kleiner Junge wollte er Maler werden, aber zuerst absolvierte er brav ein langweiliges und zugleich stressiges Wirtschafts- und Jurastudium, bevor er sich endgültig der Malerei zuwandte. Die großen Meister haben es ihm angetan: da haben wir zum einen William Turner, den großen, englischen Maler der Romantik, zum anderen die italienischen Meister der Renaissance und Frührenaissance, wie Raffael da Urbino, Giotto di Bondone und der berühmte Michelangelo Buonarotti. Auch Rembrandt, der niederländische Meister des Barocks, der aus Venezien stammende Giovanni Battista Tiepolo, ein berühmter Maler des ausklingenden Barocks und Rokoko und der berühmte spanische Surrealist Salvador Dali stehen in seiner Gunst. Seit 1986 stellt er aus und kann auf eine wirklich sehr lange, wie er sagt, langweilige Liste von Ausstellungen zurückblicken. Wen wundert es? Steht Alexander Flotow doch lieber in seinem Atelier und malt.

Konservierte Euphorie

Von mir nach seiner Intention beziehungsweise nach einer Botschaft, die er durch seine Bilder vermitteln möchte, befragt, antwortet er: „Ich möchte hauptsächlich Gefühle festhalten, Stimmungen einfangen und zwar positive Empfindungen. Manchmal glauben Betrachter_innen, aufgrund des Umstandes, dass ich des Öfteren dunkle Farben verwende, Negatives zu erkennen. Das entspricht aber nicht meiner Stimmung, ich male in einer euphorischen Gemütslage. Negative Stimmungen will ich nicht konservieren und ich habe in so einer Stimmung keine Lust zu malen.“ 

 Gier nach Kunst

Was seine Bilder so besonders macht, ist diese meisterliche Mischung aus abstrakter und gegenständlicher Malerei, die in einer anziehenden Klarheit und Diffusität zugleich mündet.
Er sagt: „Meiner ungetrübten Gier zu malen ist zum Teil wohl die Tatsache geschuldet, dass ich mich auch in keiner akademischen Ausbildung versucht habe.“ Zum Glück, denn sonst wäre uns womöglich ein wirklich großer zeitgenössischer Maler verloren gegangen.

 

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Author: Mona May

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